07.01.2018
Das Schild zum Sonntag
Diskretion! Bitte hier warten! Stop!
... steht auf dem Schild vor der verschlossenen Tür der (ehemaligen) Sparkassenfiliale auf Baltrum, und daneben eines in heimeligem Plattdeutsch: "Wir sind nicht mehr da? Sparen oder Geld aufnehmen geht auch online", und dazu der QR-Code zum Scannen.
Es gibt in Sachen Sparkasse leider nichts Neues zu berichten, außer dass das mit dem Geld-an-Land-Bringen sich nicht so einfach gestaltet wie versprochen. Denn die Filiale in Dornum hat beispielsweise merkwürdige Öffnungszeiten. Die sind, wie befürchtet, so gar nicht mit dem Baltrumer Fährverkehr kompatibel.
Abgesehen davon, dass ein Teil der Bevölkerung, aus welchen Gründen auch immer, den persönlichen Kontakt mit einem vertrauenswürdigen Bankmenschen hinter einem veritablem Schalter vermisst, ist nach wie vor das Bargeldproblem auf der Insel nicht gelöst. Die charmante Idee des Bürgermeisters, die Insel gleich gänzlich von schnöden Münzen und Scheinen zu befreien, ist zwar richtungsweisend, fortschrittlich, innovativ und könnte dem Dornröschen gut zu Gesichte stehen, doch im Hier und Jetzt nicht so eben umzusetzen. Und es wurde bislang wohl auch nicht wirklich angepackt. Sie nützt uns nach der soeben zu Ende gegangenen kleinen Winterhochsaison also nichts. Bis zu den Osterferien muss auf jeden Fall und spätestens eine Lösung her. Die Politik ist gefragt.
Ob die Herren des in die Kritik geratenen Institutes wohl gewusst haben, dass die Bank des Volkes gegenüber nicht jeden Sparkassenflüchtling aufnehmen will? könnte man angesichts der Gelassenheit der aus zweiter Garde zur Verhandlung geschickten Vertreter bei den ersten Gesprächen, bei denen noch vermeintlich ernsthaft nach Lösungen gesucht wurde, vermuten. Ein Bankenwechsel scheint sich nämlich nicht für alle einfach zu gestalten - es wurden potenzielle Kunden abgelehnt. Das Problem der Bargeldentsorgung wird so auch nur verschoben: die Menge des zu entsorgenden Geldes bleibt ja zunächst ungefähr gleich hoch, was die erforderlichen Sicherheitsbestimmungen und den Personalaufwand nur weiterreichen würde.
Immerhin: Es soll Verhandlungen mit einem Werttransportunternehmen geben.
Sie könnten bei der Sparkasse aber wenigstens den Auszahlungsraum von dem Diskretionsschild befreien, mag man denken. Aber wer? Ist ja keiner mehr da. Wie es mit dem nicht mehr gebrauchten Schalterraum weitergehen soll, weiß auch niemand, nicht einmal der Vermieter. Der hat aber vor einem Jahr auch erst auf diesem Wege - über Baltrum-Online - im Urlaub von der Schließung der Sparkassenfliliale überhaupt erfahren... Das nennt man Diskretion!
Link
->
Die Süddeutsche über die Schließung der Sparkassen
Autor: Sabine Hinrichs
Foto: Hinrichs
Quelle: ;-)
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