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04.01.2019

Neujahrsempfang 2019


Der Neujahrsempfang des Bürgermeisters am ersten Freitag des neuen Jahres hat sich inzwischen zu einer kleinen Tradition etabliert, die am 4.1.2019 von zahlreichen Insulanerinnen und Insulanern und ebenso vielen Gästen gerne erfüllt wurde. Die musikalische Umrahmung gestalteten die Damen und Mädels der Fleitjes van Baltrum. Zuvor hatten jahrelang die Brasskids den feierlichen musikalischen Jahresauftakt gemacht. Ihr Leiter Günter Ludwig war im Frühjahr 2018 gestorben. Ihm wurde in einer Schweigeminute gedacht, ebenso wie Egon Kleemann, dem langjährigen Ratsvorsitzenden der Gemeinde Dornum sowie stellvertretenden Verbandsvorsitzenden des Hafenzweckverbandes.
Unter den wachsamen Augen eines Fernsehteams, das für den NDR einige Bürgermeister der Küste ein Jahr lang begleiten wird, begrüßte Baltrums Bürgermeister und Kurdirektor Berthold Tuitjer die Anwesenden und wünschte ein frohes neues Jahr. Seine bewährtes Team aus der Gemeinde kümmerte sich um das leibliche Wohl - ihnen und den Musikerinnen dankte er persönlich mit kleinen Geschenken. Es gab frisch gebackene Neujahrskuchen - mit dem Ostfriesischen Wappen aus einem der soeben neu aufgelegten und sehr begehrten Neujahrswaffeleisen der Ostfriesland-Edition.

Die Ende 2014 eingeleitete Haushaltskonsolidierung trage weiter und immer noch gute Früchte, freute Tuitjer sich im politischen Teil seiner Ansprache. Die Kurverwaltung hatte 2017 mit einem Überschuss von 255.000 Euro im Ergebnis abgeschlossen, wo 2011 noch ein Defizit von 644.000 Euro zu verzeichnen waren. Dies sei auch der gesetzliche Anspruch: Der freiwillige Eigenbetrieb Kurverwaltung, der rein zu touristischen Zwecken tätig sei, dürfe nicht über den öffentlichen Gemeindehaushalt mitfinanziert werden.
Dank der Entschuldungshilfe des Landes Niedersachsen Ende 2017 ist der
gemeindliche Haushalt nun zumindest ausgeglichen - große Vorhaben oder gar Luftsprünge erlaube das Budget indes nicht... "Baltrum ist verwaltungstechnisch zu klein. Aber kleiner als klein kann eine Verwaltung, die alle Grundaufgaben abdecken muss, nicht sein."
Er führte aus, dass der Fachkräftemangel auf der kleinen Insel besonders zu spüren sei. Drei Dualstudenten, die das Studium in Hannover mit gleichzeitiger Ausbildung auf Baltrum begannen, seien der Insel im anschließenden beruflichen Werdegang nicht treu
geblieben. "Wir müssen erkennen, dass der Bewerbermarkt sich umgekehrt hat und mehr der Arbeitgeber sich beim Bewerber bewirbt als umgekehrt!"
Die mangelnde Erreichbarkeit der Insel sei zwar touristische Pfund - hier allerdings deutlicher Standortnachteil. Im Verbund mit der Kurverwaltung Norddeich werde derzeit aber einem echtem Inselkind eine Ausbildung zur Kauffrau für Freizeit und Tourismus ermöglicht. Und die aktuelle Dualstudentin sei ebenfalls auf Baltrum aufgewachsen. So bleibe zu hoffen, dass die Absolventinnen nach abgeschlossener Ausbildung der Insel künftig als engagierte Kolleginnen erhalten blieben.
Seit dem 01.07.2018 gibt es eine Kämmerin und Leiterin der Finanzabteilung: Heike Klaassen, die zuvor viele Jahre im Finanzbereich der Gemeinde Moormerland wichtige
Erfahrungen gesammelt hat, übernimmt einen großen und wichtigen kommunalen
Aufgabenbereich.
Als Projekte möchte Tuitjer das Controlling sowie die Kosten- Leistungsrechnung verbessern. Nur mit verlässlichen betriebswirtschaftlichen Kennzahlen und
Wirtschaftlichkeitsprognosen ließen sich vernünftige Beschlüsse der Gremien treffen, mahnte er. Der Rat möge dem sogenannten "Interaktivem Haushaltsplan" zustimmen, wünschte Tuitjer. Das elektronische Rechnungsworklflow steht ebenso auf seiner Agenda. Auch von dessen Einführung hatte er den Gemeinderat bislang nicht überzeugen können. Und schließlich gehört zu seinem Vorhabenkatalog die Anschaffung eines digitalen Ratsinformationssystems.
Aber immerhin: Seit Ende 2017 nutze die Verwaltung die so genannte E-Akte - so sei der Weg der Digitalisierung gegen einige Hürden beschritten. Denn der immer wieder deklarierte Sonderstatus der Kleinheit Baltrums könne auf Dauer aber nicht als
Entschuldigung für Mängel herhalten. Den wachsenden Herausforderungen sei man ohne interkommunale Zusammenarbeit und Auslagerungen von Ressourcen und Kompetenzen nicht gewachsen.

Das Strandcafé sei an einen neuen Eigentümer verkauft worden, der es zunächst wie die vorherige Eigentümerin weiter betreiben wolle, verkündete der Bürgermeister, und wies auf die zentrale Versorgungsfunktion für das Strandleben hin. Womit er seinen Mitte 2017 vorgebrachten Plan zur Errichtung einer Strandgastronomie zur Aufwertung der Insel erneut in das Blickfeld gebracht wissen wollte.
Im Bereich der Nachtunterhaltung musste die Kommune eine Klage gegen den Landkreis Aurich erheben, um dort bauplanungsrechtlich den Weg für eine Diskothek zu öffnen. Es bestehe große Einigkeit darin, dass eine Diskothek in der Strandhalle Ost ideal gelegen sei und ein wichtiger Beitrag zur Bindung der jungen Erwachsenen an die Insel - bestenfalls mit Kultstatus.
Dauerthema sind für Tuitjer auch Werbung und Saisonverlängerung. Der OFI sei man nun beigetreten, doch mit etwas Neid blicke er auf die größeren Nachbarinseln. Diese ziehen gerade in der Nichtsaison von November bis März immer mehr Gäste an. Auch auf Baltrum gebe es eine zunehmende Nachfrage. Das große Stammgästepotenzial sei "kein Erbhof". Es sei das Neukundensegment im Visier zu behalten, mahnte er.

Der Fund eines Unterkieferknochens von Christian Groger, Biologielehrer aus Remscheid, Ende März in der Nähe des Osterhooks wurde dank dessen Kenntnissen in der Paläontologie richtig eingestuft und soll künftig als Exponat im Museum Altes Zollhaus
gezeigt werden. Eine Eröffnung ist am 17. März im Rahmen einer Feierstunde anlässlich des 30 jährigen Jubiläums des Heimatvereins geplant.
Er freute sich, dass die Baltrumer Apotheke mit Stephanie Böcking wieder gut besetzt sei.
Das dörfliche Leben mit seinem inselgemachten Kulturprogramm - Inselbühne, Shantychor, Fleitjes, Linedancer, Eiländer, Nipptied - funktioniere nur, wenn Menschen hier leben und arbeiten könnten. Da war Tuitjer bei seiner Herzensangelegenheit Wohnbaugenossenschaft. Es gäbe bereits eine Immobilie, die der
Wohnbaugenossenschaft zum Kauf angeboten worden sei - allein, das erforderliche Eigenkapitalanteil fehle. Bislang hätten mehr Zweitwohnungsbesitzer und interessierte Gäste als Inselbewohner Anteile gezeichnet - "wogebaltrum.de aufrufen, Beitrittserklärung ausfüllen, scannen und mailen!" fordert er zum Mitmachen auf.

Im Übrigen sei für ihn jeder Antrag oder Vorschlag - und wirke er bei erster Betrachtung noch so abwegig wie ein Austritt aus dem Nationalpark - es wert sachlich und gerne auch kontrovers diskutiert zu werden, beschrieb er sein Demokratieverständnis. Mehrheiten seien zu akzeptieren. Einig sei man sich allenthalben, die Insel als Pferdeinsel behalten zu wollen - mit allen Vor- und aber auch Nachteilen, schloss er.

 

 

 


Autor: Sabine Hinrichs
Fotos: Hinrichs
Quelle: Bürgermeister Berthold Tuitjer


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