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06.01.2022
Rochen auf Baltrum
Zum zweiten Mal innerhalb eines Jahres ist ein Exemplar des vermeintlich ausgestorbenen Rochen im Watt und am Strand auf Baltrum entdeckt worden. Da Rocheneier zu den nicht ganz seltenen Fundstücken am Spülsaum gehören, ist zu vermuten, dass die ungewöhnlichen Fische eine stille Nische gefunden haben. Im Nationalpark-Haus gibt es eine Mini-Rocheneier-Ausstellung. Catharina Zech hat im Silvesterurlaub beim Bernsteinsuchen zusammen mit Ihrer Freundin bei Niedrigwasser am Baltrumer Nordstrand einen toten Rochen entdeckt. Birger Kreutz, Aquarienleiter vom Multimar Wattforum in Tönning, hatte die Bestimmung anhand der Fotos aufgenommen: Es handelte sich um einen weiblichen Sternrochen. Sternrochen kämen in der mittleren Nordsee recht häufig vor, und im Winter lassen sie sich durchaus auch in Küstennähe blicken.
Nationalpark-Haus-Leiterin Karen Kammer hat einst im Multimar gearbeitet, und sie weiß von den erstaunlichen Tieren zu berichten. Ein Überblick:
Es gibt zwei große Gruppen von Fischen: Knorpel- und Knochenfische. Zu den Knorpelfischen gehören Haie und Rochen, zu den Knochenfischen fast alle anderen Fischarten, die man so kennt.
Knorpelfische wie die Rochen erleichtern sich das Leben durch Leichtbauweise – statt schwerer Knochen haben sie ein Skelett aus leichtem Knorpel. Sie besitzen keine Schwimmblase (hilft Knochenfischen gegen das ständige Absinken Richtung Boden), so dass sie auf den Grund sinken, wo sie ohne weiteren Energieaufwand liegen können. Ein bisschen Sand auf sich werfen – schon sind Rochen perfekt getarnt!
Rochen sind im Prinzip flachgedrückte Haie. Die Flachbauweise benötigte einige Umbauten, z.B. verschmolzen die Brustflossen mit dem Körper und Kopf. Die dadurch entstandenen, abgeflachten Körperseiten übernehmen das wellenförmige Schwimmen. Der Schwanz, nun kein Schwimm-Motor mehr wie bei anderen Fischen, dient der Verteidigung. In erster Linie wird er als Peitsche genutzt, bei einigen Arten mit Säge oder Giftstachel verfeinert.
Die meisten Rochen schweben auf der Suche nach Nahrung knapp über dem Boden. Allerdings scheint der Beutefang erschwert: Die Augen befinden sich oben, der Mund unten (man denke an unsere eigene „Auge-Hand-Mund-Koordination“). Da helfen gut ausgeprägte Sinnesorgane (Tasten, Riechen, Schmecken) und der zusätzliche Sinn, der Elektrosinn, beim Aufspüren von Beutetieren.
Rochen atmen mittels Kiemen. Dazu ist ein steter Wasserstrom über ihre Kiemenöffnungen notwendig. Diese befinden sich jedoch auf der Unterseite. Um zu vermeiden, dass Fremdkörper (Sandkorn o.ä. Bodenteilchen) mit dem Atemwasserstrom zu den Kiemen gelangen und sie verstopfen (Atemnot!), befinden sich schützende Kiemenklappen auf der Unterseite. Um trotzdem atmen zu können, wenn sie auf dem Boden ruhen, haben sie oben hinter den Augen Spritzlöcher, die im Sparbetrieb arbeiten und wenig Wasser = wenig Sauerstoff zu den Kiemen leiten. Beim schnellen Schwimmen wird wieder auf die Kiemenspalten der Unterseite umgeschaltet.
Von unten betrachtet sind Rochen weiß – man spricht auch von "Engelsgesicht".

Nagelrochenachwuchs, ca. fünf Monate alt, von unten, Multimar Wattforum Tönning, 2005
Zur Fortpflanzung muss die Liaison erst durch viel „Umhergeflattere“ (Paarungstanz) besiegelt werden. Über besondere Begattungsorgane an den Bauchflossen der Männchen wird das Weibchen befruchtet. Danach legt das Weibchen rechteckige, hornschaligen Eikapseln, die an jeder Ecke mit einem langen Horn versehen sind, am Boden ab. Früher wusste man nicht, dass es sich um Rocheneier handelte, und nannte das ganze „Nixentäschchen“. Als ob der Platz darin für die notwendigen Utensilien beim Ausgehen reichen würde…

Links Sternrochen-, rechts Nagelrochenei, Ausstellung im Nationalpark-Haus, 2022
Besondere Rochenarten (in anderen Regionen):
Der größte Rochen ist der Riesenmanta mit sieben Meter Spannweite und zwei Tonnen Gewicht
Der elektrischste Rochen ist der Zitterrochen, der seine Nahrungstiere mit Stromstößen von 200 Volt und 2.000 Watt lähmt / tötet
Die gefährlichsten Rochen sind Stachelrochen – sie haben im Stachel auf dem Schwanz tödliches Gift (nur zur Verteidigung!)
In der Nordsee kommen zehn Rochenarten vor, u.a. Nagel- und Sternrochen:
Nagelrochen (Raja clavata)
Nagelrochen haben eine kurze Schnauze, ihre Körperscheibe ist rhombisch mit spitzen Flügelenden. Die Oberseite ist völlig rau bestachelt (Name!). Des Weiteren befindet sich eine Reihe mittelstarker Dornen auf Rumpf- und Schwanzrücken. Die Basalplatte der Dornen ist glatt (beim Sternrochen geriffelt). Die Färbung ist lebhaft braun mit hellen und dunklen Flecken, kann aber auch marmoriert oder netzartig gemustert sein. Die Augen sind kleiner als die Spritzlöcher (beim Sternrochen relativ klein).
Bei den Rochen sind die Frauen deutlich größer: Mit 120 Zentimeter Länge und bis 18 Kilogramm Gewicht können die Herren (max. 70 Zentimeter) nicht mithalten. Dafür sind die Herren mit sieben Jahren, die Damen erst mit neun Jahren geschlechtsreif (bei einer Lebenserwartung von 15 Jahren also relative Spätzünder).
Nagelrochen leben auf sandigen Böden in 20 bis 300 Meter Tiefe und fressen Krabben, Garnelen und kleine Fische. Während der Paarungszeit im Frühjahr legen Weibchen 70 bis 150 Eikapseln ab. Die Kapseln messen ohne die Hörner neun mal sieben Zentimeter. Nach vier bis fünf Monaten schlüpfen die zwölf bis dreizehn Zentimeter langen Jungen.
Laut WWF (World Wide Fund For Nature) und NABU (Naturschutzbund Deutschland e.V.) gehörte der Nagelrochen Anfang des 20. Jahrhunderts noch zu den häufigsten Rochenarten der europäischen Meere. Der WWF spricht vom Wattenmeer als ursprüngliche Kinderstube für Nagelrochen. Nach Zahlen, die dem NABU vorliegen, sind Nagelrochen jedoch inzwischen auf etwa 44 Prozent des ursprünglichen Bestandes geschrumpft. WWF, NABU und BUND (Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland e.V.) sind sich einig: Nagelrochen gelten in der Nordsee als ausgerottet. Grund: Überfischung, Lebensraumzerstörung und Beifang in der Grundschleppnetzfischerei. Einen Hoffnungsschimmer gibt uns Wikipedia: Demnach steigen die Bestandszahlen seit 2010 wieder!

Nagelrochen, Multimar Wattforum Tönning, 2005
Sternrochen (Raja radiata)
Sternrochen haben eine kurze Schnauze. Ihre auffallend großen Dornen sitzen auf runden, geriffelten Basen. 13 bis 17 Dornen sitzen in Mittelreihe auf Rumpf- und Schwanzrücken, weitere auf den Brustflossen. Das Kopfdornenmuster hat konstant zwei bis vier Dornen am Augenrand, je eine auf Nacken- und Schultermitte und zwei bis drei auf den Außenschultern. Insgesamt hat der Sternrochen weniger Dornen als der Nagelrochen.
Am Schwanzstiel sitzen zwei fast gleich großen Rückenflossen. Die Augen und Spritzlöcher sind relativ klein. Die Rückenseite ist braun, mit zahlreichen kleinen, dunkeln Punkten.
Sternrochen werden maximal 90 Zentimeter lang, in der Nordsee jedoch kaum über 60 Zentimeter. Sie leben in 2o bis 1.000 Meter Tiefe. Ihre Nahrung besteht aus Krabben, Garnelen, Sandaalen und anderen kleinen Fischen. Aus den runzelig-rauen Eikapseln von vier bis sechs Zentimeter Größe schlüpfen nach gut vier Monaten zehn Zentimeter lange Jungtiere. Häufige Art ohne wirtschaftliche Bedeutung.

Sternrochen, Multimar Wattformum, 2005
Wir wünschen viel Spaß beim Strandspaziergang und drücken die Daumen für spannende Funde!
Mit abenteuerlustigen Grüßen – das Nationalpark-Haus Team
Autor: Sabine Hinrichs
Fotos: Karen Kammer (2005/2022)
Quelle: Karen Kammer, Nationalpark-Haus Baltrum
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