25.06.2024

Konsum-Genossenschaft

168 Mitglieder hat die Konsumgenossenschaft Baltrum, und immerhin über zehn Prozent davon waren am Montagabend bei der ordentlichen Generalversammlung im Strandhotel Wietjes anwesend. 

Die erste Genossenschaft Baltrums steht immer noch auf guten Füßen da, wenn auch Einiges besser laufen könnte. Mit der Schließung der Backstube aus finanziellen und personellen Abwägungen und letztendlich auch der Einstellung des Verkauf von frischen Backwaren insgesamt ist man ein Wagnis eingegangen, das im Ergebnis aber richtig ist, sind sich Vorstand und Aufsichtsrat einig.

Weltgeschehen, Gästerückgänge, Bürokratie und letztendlich die Frachtkosten nehmen Einfluss auf das tägliche Geschäft. Dabei steht im von der Genossenschaft betriebenen Inselmarkt nicht die Gewinnmaximierung im Vordergrund, betonen Vorstand und Marktleiter Dieter Tegeler und Aufsichtsratsvorsitzender Edzard Meyer zum wiederholten Male. Die zuverlässliche Versorgung der Insel mit Lebensmitteln zu gewährleisten, steht im Vordergrund und ist Ansporn für die zweitgrößte Arbeitgeberin Baltrums. 

Die Geschäftszahlen geben denn auch keinerlei Grund zur Sorge. Doch es treibe einem die Tränen in die Augen, wenn man auf der einen Seite durch gute Verhandlungen mit einem neuen Spediteur auf der Insel 40 Prozent Frachtkosten – vierzig! – einsparen hatte können, was durch die Erhöhung der Frachttarife der Reederei jedoch direkt wieder aufgehoben wurde – wie gewonnen, so zerronnen...  Das gute Ergebnis komme nur durch Einsparungen zustande.

Die Genossenschaft ist personell gut aufgestellt und der Vorstand mit Dieter Tegeler und Ricklef Lotichius gut besetzt. Hinzugewählt wurde Sonja Kirchner in den Vorstand, quasi die Nachfolgerin von Hansjürgen Barow, der 30 Jahre die Geschicke der Genossenschaft mit geleitet hat. Der alte Aufsichtsrat ist auch wieder der neue Aufsichtsrat: Edzard Meyer und Sabine Hinrichs schieden turnusmäßig aus und wurden wiedergewählt, Eva Friedrich und Ulrike Stark bleiben in ihren Ämtern.

Anbau ja oder nein, das ist jetzt die große Frage in diesen unwägbaren Zeiten. Vorstand und Aufsichtsrat wollen mutig bleiben und sich den Herausforderungen stellen und am liebsten groß denken und groß bauen. Ob das gelingt, soll mit Umsicht und Vorsicht angegangen werden. Immerhin tut sich etwas im Genehmigungsverfahren, das bislang alle Planungen verzögert hatte.

Ein Appell geht von der Versammlung aus an alle Genossinnen und Genossen wie auch an die übrigen Einheimischen: Mit einem Einkauf auf der Insel werden nicht nur die Arbeitgeber unterstützt, sondern auch systemrelevante Einrichtungen erhalten. Eigentlich könnten die Insulaners das ganz gut: ein schönes Miteinander zum Wohl und Fortschritt der Insel. Man möge aber mehr informieren und kommunizieren, werden Aufsichtsrat und Vorstand in die Pflicht genommen.

 

 

 

Autor: Sabine Hinrichs
Foto: Sabine Hinrichs (2023)

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